Bergbau Hammer Pickel
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Im Dreiländereck Belgien, Niederlande und Deutschland ist ein gigantisches Bergbauprojekt geplant. Auf einer Fläche von 146 km² sollen im Süden Belgiens, im Natura 2000-Gebiet Göhltal und in unmittelbarer Nähe der Städte Aachen und Maastricht, Blei, Zink und andere Bodenschätze abgebaut werden. Für die Unternehmen und den belgischen Staat verspricht der geplante Bergbau hohe Gewinne, langfristig drohen jedoch teure Umweltfolgen für alle drei beteiligten Länder.

 

Die gesetzlichen Regelungen, die dieses Bergbauprojekt möglich machen, wurden am 19. Juli 2024 veröffentlicht und sind damit in Kraft getreten. Als nächster Schritt sind nun 2.000 Erkundungsbohrungen geplant, die selbst schon viele Risiken in sich bergen:

 - Es droht eine Vergiftung des Grundwassers allein durch die Probebohrungen. Denn dort, wo heute gebohrt werden soll, befand sich früher ein Bergbaugebiet. Die alten Stollen wurden damals nach der Stilllegung zum großen Teil mit schwermetallhaltigen Abfällen aus den Hochöfen verfüllt. Durch die neuen Bohrungen könnten nun Giftstoffe aus den stillgelegten Stollen in Bodenschichten gelangen, die heute zur Trinkwassergewinnung genutzt werden. Eine Verunreinigung des Trinkwassers mit Schwermetallen und Dioxinen lässt sich jedoch nur sehr aufwendig und nicht vollständig herausfiltern. Im schlimmsten Fall könnte dies dazu führen, dass die Maas nicht mehr zur Trinkwassergewinnung genutzt werden kann und auch die Trinkwasserbrunnen in Ostbelgien gefährdet sind.

 

- Davon wären 6,5 Millionen Menschen in den Niederlanden betroffen, die ihr Trinkwasser aus der Maas beziehen.

 

- Auch die 8 Bäche in der Aachener Region werden von diesem Grundwasser gespeist und wären ebenfalls von der Schwermetallbelastung bedroht.

 

Sollte das geplante Bergbauprojekt nach den Probebohrungen tatsächlich umgesetzt werden, drohen weitere Konsequenzen:

 

- Unfallrisiken: Das Bergbauunternehmen benötigt ein Säurebecken von der Größe von mehr als 14 Fußballfeldern, das nur 300 Meter vom Göhltal entfernt liegen würde. Bei Bodensenkungen würde die Säure unkontrolliert in die Göhl fließen und Minuten später die Maas verseuchen.

 

- Schäden an Stromleitungen und Co: Bodenbewegungen können grenzüberschreitende Schäden an Strom-, Wasser-, Gas- und Abwasserleitungen verursachen, was die Versorgungssicherheit auf Jahrzehnte gefährden und hohe Kosten verursachen kann.

 

- Europäisch geschützte Natura 2000-Gebiete mit einer Fläche von über 38 km² würden austrocknen, da diese Gebiete mit ihrer wertvollen Flora und Fauna auf Grundwasser angewiesen sind.

 

Insgesamt würde das Bergbauprojekt für die Regionen Aachen und Südlimburg (Niederlande) die größte ökologische und wirtschaftliche Veränderung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 bedeuten.

 

Was können Sie tun?

 

- Bis zum 20. Januar 2025 besteht die Möglichkeit, über einen in Belgien zugelassenen Anwalt eine Nichtigkeitsklage gegen dieses Gesetz beim Verfassungsgericht in Belgien einzureichen.

 

- Die NGOs BiHU VoG (Belgien) und Initiative pro Natura 2000 e.V. (Aachen) sind dabei, eine solche Klage durch auf Europarecht spezialisierte Anwälte vorzubereiten. Für Anwälte, Gutachten und das Gerichtsverfahren werden Kosten von mindestens 60.000 € anfallen, für die dringend Spenden benötigt werden.

 

- Weitere Informationen und Links zum Spenden finden Sie unter:

https://www.ipn2000.de/spenden/ .